Bemerkungen zu Sidux 2007-02
Kanotix hat mir ja schon immer gefallen; ich hab es auch bei mir installiert. Ewig schade, dass der Kano nicht weiter gemacht hat. Deshalb interessiert es mich besonders, was die Sidux Leute zustande gebracht haben. Zuerst hab ich mal eine Installation auf einem Testrechner probiert, da ich testen wollte, ob der Installer jetzt funktioniert. Er tut es, sogar gut. Allerdings hab ich da in der Eile einen dummen Fehler gemacht und in Englisch installiert. Sidux lässt sich zwar nachträglich eindeutschen; das ist aber eine ziemliche Fummelei und der Iceweasel weigert sich beharrlich. Eine Neuinstallation in Deutsch ist da schneller und sinnvoller. Dazu gleich beim Booten der LiveCD mittels F4 auf Deutsch umschalten. Überhaupt finde ich den neuen Trend sehr gut, dass es nur eine LiveCD gibt, von der dann auch installiert wird. Ich brauche jemand, der sich für Linux interessiert, nur die LiveCD geben, er kann sie ausführlich ausprobieren und bei Gefallen dann auch installieren. Bei mir läuft der Test gerade, ich schreibe diesen Artikel nämlich mit der Live CD. Mein Eindruck:
Die CD bootet relativ schnell schon gleich mal mit einem angenehmen 1024er Bildschirm. Die KDE Oberfläche ist gut eingestellt, man kann gleich loslegen. KDE, Open Office und Iceweasel sind alle in deutsch; alles ist in deutsch. Der Iceweasel ist dank DHCP gleich im Internet. Alle Festplatten Partitionen sind da, auch die SATA und die USB (was weissgott nicht immer der Fall ist). Die Linux Partitionen sind bereits gemountet. Ich mach erst mal ein "sudo su" und vergebe ein Root Passwort; danach tippe ich "mc", die vertraute Oberfläche erscheint; sehr schön, denn ohne den Midnight Kommander kann man Linux wohl vergessen. Anschliessend schau ich mir dann das Kontrollzentrum an. Sämtliche Hardware ist erkannt, sogar meine TV Karte, was eher ungewöhnlich ist. Der Soundserver ist aus, muss nur gestartet werden und läuft. Eine AudioCD und ein DivX Video laufen in Kaffeine; dieser zeigt an, dass noch eine Library fehlt, die aus verschiedenen Gründen nicht auf der CD ist. Diese lässt sich leicht nachinstallieren (auf der LiveCD). Eine DVD im zweiten DVD Laufwerk läuft jetzt einwandfrei. Überhaupt lassen sich viele Pakete und Treiber nachinstallieren, solange halt der Platz auf der Ramdisk ausreicht. Dazu stehen die sämtlichen Pakete von Debian zur Verfügung. Natürlich erst recht dann, wenn Sidux auf der Platte installiert ist. Schreibzugriff auf NTFS Partitionen kann eingestellt werden indem man die Partition einfach mit ntfs-3g neu mountet. Die LiveCD ist übrigens bisher auf jedem Rechner, auf dem ich sie probiert habe, sofort gelaufen, ohne dass irgend eine Booteinstellung vorgenommen werden musste.
Den Installer hab ich bereits erwähnt. Er ist im Grafik Modus, gut strukturiert und er funktioniert auch. Die notwendigen Angaben und Einstellungen sind schnell eingetragen und die Installation kann gestartet werden. Eine sehr schöne Funktion ist auch der MetaInstaller. Damit können komfortabel empfohlene Programmpakete und proprietäre Treiber, die nicht mit auf der CD sind, ausgewählt werden und nachinstalliert werden. Aber wie schon gesagt, nach der Installation hat man ein vollwertiges Debian System und kann auf den kompletten Pool zurückgreifen.
Sidux ist übrigens ausgezeichnet dokumentiert; es gibt ein ausführliches deutsches Wiki und ein sehr gutes deutsches Handbuch.
Fazit: Wenn sich in den nächsten Wochen jemand bei mir für Linux interessiert, werde ich ihm nicht Ubuntu, sondern eine Sidux CD in die Hand drücken.
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